ARGE – eine Frage nach dem Warum

16 Feb

Man muss sich mal als Steuerzahler bei Mitmenschen umhören,die mit der ARGE zu tun haben.Es ist unfassbar,wofür Steuergeld verschwendet wird.Da haben die Lobbyisten der Zeitarbeitsbranche ganze Arbeit geleistet.Und natürlich die „Beamtenkaste“,die keinesfalls reduziert werden darf. Ich werde hier Erfahrungsberichte zitieren,die einem die Weißglut ins Gesicht treiben.

ARGE Frechen –

Laut einem Bekannten fängt es schon vor der Tür an.Dort darf man nämlich bei jedem Wetter und bei jeder Temperatur in einer Schlange vor der Tür warten und irgendwann mal um Einlass bitten,und zwar bei einem privaten Sicherheitsdienst.Da stellt sich erstmal die Frage,wovor man denn Angst hat.Und warum man denn überhaupt Angst hat.Es heisst doch,wie man in den Wald hineinschreit,so schallt es heraus.Haben diese Mitarbeiter Angst vor Racheakten aufgrund ihrer herablassenden Art gegenüber ihren Kunden,wie es in dieser ARGE-Filiale zu sein scheint.Man wird erstmal als lästiger Bittsteller in der Öffentlichkeit an den Pranger gestellt,in dem man draussen vor der Tür stehend in der Schlange warten muss.Und so soll es dann drinnen auch weitergehen,als würde man an den privaten Geldbeutel des „Sachbearbeiters“ wollen.Kurz vor Karneval wollte dieser Bekannte dann seine Verlängerung für Hartz4 persönlich abgeben,weil es dort nämlich auch sein kann,das solche Papiere „verschwinden“,und man dann vorgeworfen bekommt,nicht „mitgearbeitet“ zu haben,was eine Kürzung der Hartz4-Bezüge zur Folge haben kann.Also muss man das zur seinen eigenen Sicherheit persönlich machen,und sich eine gestempelte Kopie der Papiere als Beweis geben lassen.Soviel Vertrauen haben Bedürftige heute ins ehemalige Sozial- und Arbeitsamt.Für so etwas muss man ja wohl auch ohne Termin kurz vorsprechen dürfen,dafür gibt es ja schließlich Öffnungszeiten.Nach 45min warten im Schnee und in der Kälte darf er dann beim Sicherheitsdienst „vorsprechen“,und bekommt gesagt,das die Grippe „da oben“ grassiert,und überhaupt niemandem ohne Termin „Audienz“ gewährt wird.Man bedenke,es ist kurz vor Weiberfastnacht im Rheinland.Also,wenn die Herren und Damen da alle unter akuter Grippe leiden,wieso können sie dann Leute mit Termin „abarbeiten“,statt mit Grippe im Bett zu liegen.Vor allem ist es sehr sinnvoll,krank arbeiten zu gehen,um die Kollegen und die „Bittsteller“ auch noch anzustecken.Also entweder wird dort gearbeitet,oder eben nicht.Und man wird ja wohl Vertretungen haben,man ist ja schliesslich bei der ARGE,mit besten Beziehungen zur Zeitarbeitsbranche.Vielleicht könnte man auch ein paar Hartz4-Bezieher unter Androhung vom kürzen der Bezüge,wie üblich, zu einem EinEuroJob zwingen,an der Kompetenz und Menschenfreundlichkeit gemessen wird es wohl niemanden auffallen.Daraufhin fragte der Bekannte,ob denn tatsächlich anzunehmen sei,das die Grippe in zwei Tagen wie von Zauberhand verschwinden wird.Weiterhin bekam der Bekannte dann gesagt,er solle doch bitte zwei Tage später nochmal vorbeischauen.Wohlgemerkt am Donnerstag,Weiberfastnacht,13km von Köln entfernt.Wohl in der Hoffnung,das da sowieso jeder besoffen ist und keiner zur ARGE will.Also erschien er dort Donnerstagmorgen,und,oh Wunder,man wollte ihn wieder mit der gleichen Ausrede abwimmeln,was diesmal allerdings nicht funktionierte.

Aus andere Quelle weiß ich,das Menschen,die arbeitslos wurden,und aufgrunddessen in Hartz4 reinrutschten,noch bevor sie einen Cent gesehen haben,in „Massnahmen“ gesteckt wurden.Was nur dazu gut ist,die Arbeitslosenzahlen zu schönen,aber diese Menschen daran hindert,wieder Arbeit zu finden,da man einen 6-Monatsvertrag mit der ARGE abschliesst.Heisst im Klartext,eine Woche „Bewerbungstraining“,danach Zeit absitzen und zum Nichtstun verdammt sein,bei Nichtteilnahme Kürzung der Bezüge.Mit Arbeit suchen ist da nichts.Und das war nur ein kleiner Bruchteil dessen,was man so über die ARGE Frechen und ihre Mitarbeiter hört.

Was wohl in allen Ämtern und Behörden gleich zu sein scheint,ist das „wollen DIE was von DIR,warst du besser schon gestern da“-Prinzip,aber hat man etwas zu erwarten,und sei es nur die Kopie eines DIN A4 Blattes,kann man sich auf wochenlanges warten einstellen.Was natürlich für Antragssteller wie alleinerziehende Mütter mit kleinen Kindern oder Kranken und Medikamentenbedürftigen fatal sein kann.

Ein weiteres Beispiel,diesmal in Köln,ist die Geschichte des Bruders einer Kollegin.Er musste für ein Jahr in den offenen Vollzug(Schwarzfahren mit der Strassenbahn und Besitz einer kleinen Menge Cannabis!),verlor dadurch seine Wohnung,musste Hartz4 beantragen.Mitte Dezember 2012 bekam er eine Liste von Dokumenten,die er vorzulegen hatte.Dort hat er schon betont,das er nur noch über 20 Euro an Geld verfügt.Die Antwort war wohl ähnlich wie :“Wenn sie dann alles zusammen haben und das nächste mal kommen,habe ich einen Ein-Euro Job für sie.“Nachdem er alles erledigt hatte,mittlerweile ist es mitte Januar,benötigt das Amt die scheinbar lebenswichtige Bestätigung der Postbank,das das Konto des besagten Bruders der Bekannten in der Zeit der Haft geschlossen wurde.Er hatte in mehreren Filialen der Postbank um eine Bestätigung dessen gebeten,wurde aber wohl immer darauf hingewiesen,das dies nur schriftlich zu machen sei.Gnädigerweise hat man ihm Ende Januar einen „Vorschuss“ von 100 Euro gewährt,mit der süffisanten Aussage des Sachbearbeiters,das das ja wohl für zwei Wochen reichen würde,man könnte ja schliesslich von 5 Euro am Tag leben.Sicher,wenn der Weg zum Amt mit der Bahn hin und zurück schon mehr als 5 Euro kostetNach zwei Briefen und einem Anruf an die Hauptzentrale der Postbank bekam er dann endlich doch noch den erlösenden Brief,und gab ihn Montag vor Weiberfastnacht ab.Aussage des Sachbearbeiters.“Dann können sie ja nächste Mittwoch mit ihrem Bewilligungsbescheid rechnen.“Keinerlei Nachfrage,wovon er denn jetzt leben würde oder wann er denn endlich Geld bekommen würde.Dazu fällt auf,das bis dahin nichts von dem seit Wochen im Besitz des Sachbearbeiters befindenden Papieren bis dahin bearbeitet wurde,sonst kann es ja wohl nicht von Montags bis Mittwochs nächster Woche dauern.Aber man darf ja auch nicht vergessen,das der Strassenkarneval in Köln Donnerstags anfängt,und zufällig erst am Mittwoch der nächsten Woche,nämlich Aschermittwoch wieder aufhört.Echt nur ein Zufall?Nachdem ich eben Besuch von meiner Bekannten hatte,weiß ich,das ihr Bruder bis heute weder Bewilligungsbescheid noch Geld erhalten hat.Heute ist der 16 Februar.Die zwei Wochen,für die diese großzügigen 100 Euro „Vorschuss“reichen sollten,sind jetzt auch schon ein bisschen länger vorbei.Das scheint aber wohl niemanden zu interessieren.

Interessanter fand ich den Aspekt,das er auch nach einer Wohnung gefragt hatte.Alternative:Hartz4 Hotel oder Männerwohnheim.Er wurde von Bekannten,nicht von seinem Sachbearbeiter,darauf hingewiesen,das es in diesem Amt auch eine „Fachstelle Wohnen“ gibt.Statt ihn dahin zu verweisen,bot er ihm zuletzt noch an :“Sie können sofort eine Wohnung haben,heute noch beziehen.“Er pries sie ihm regelrecht an,als würde er Provision dafür kassieren.Der Haken,natürlich gibt es einen Haken:Diese Wohnung wäre am Kölnberg.Jeder,der in Köln und Umgebung lebt,kennt den Kölnberg.Das ist eine Hochhaussiedlung zwischen Autobahn,Strassenstrich und Feldern gelegen,ganz am Rande von Köln.Keine Strassenbahn,keine S-Bahn.Sogar die Polizeiwache,die sich dort befand,hat zugemacht.Es war wahrscheinlich zu gefährlich dort.Man sagt sich,das man,wenn man dort aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen mal sein sollte,beim gehen den Blick auch nach oben schweifen zu lassen,damit man nicht Müllbeutel oder gar ausgediente Elektrogeräte auf den Kopf bekommt.Dort kommen Menschen hin,die keine andere Wahl mehr haben,oder aus „geschäftlichen“ Gründen,Drogenverkauf,Prostitution…Vor Jahren bekam man einen Makler und Kautionsschein beim Amt,auf dem ausdrücklich draufstand,das er nicht für diese „Wohnnlage“ gilt.Und heute wird eben diese Anlage von Sachbearbeitern der ARGE als wunderbarer Wohnort angepriesen.Das ist Gentrifizierung per von Steuergeld finanzierten Behörden.

Desweiteren gibt es ja natürlich auch Menschen,die zur ARGE gehen,in der Hoffnung auf Arbeit.Den Weg kann man sich sparen.Was ihnen die ARGE anbieten wird,sind Zeitarbeitsfirmen.An denen ist man auf dem Weg zur ARGE bestimmt schon vorbeigekommen.Es gibt aber bekannte Gründe,warum man zum ehemaligen Arbeitsamt geht,und nicht zur Zeitarbeitsfirma,was ja Weg gespart hätte.Da man sich in den meisten Fällen heutzutage als Arbeitnehmer zwischen ausnutzen,ausbeuten und Sklaverei (in dieser Reihenfolge vom kleinsten Übel zum größten) entscheiden muss,wird man sich wohl nicht freiwillig für die Sklaverei,also die Zeitarbeitsfirma entscheiden.Mit gutem Glauben und einer riesigen Portion Hoffnung geht man als Arbeitssuchender also zum „Arbeitsamt“.Schließlich ist es ja ein Amt,welches ja vom Staat kommt,von Steuergeldern finanziert.Wir sind ja alle der Staat.Wir bezahlen ja Steuern.Also stellt sich die grundsätzliche Frage,da ja ausschliesslich Zeitarbeit angeboten wird,wofür benötigt man in Sachen Arbeitssuche die ARGE überhaupt noch.Damit das augenscheinlich von Lobbyisten der Zeitarbeitsbranche gesteuerte ARGE-Geschäft mit arbeitssuchenden Menschen schön weiterläuft?Damit man den Beamtenstand nicht ausdünnen muss?Denn die Töchter und Söhne der „Elite“ möchten auch sagen können,das sie einen Beruf haben,ohne allerdings wirklich arbeiten zu müssen.Man würde ja wohl lieber 100 Bauarbeiter,Krankenschwestern,Müllmänner usw. bei Arbeitslosigkeit Unterstützung zusagen,als einem Beamten.Woher diese Meinung wohl kommt.Gleichwohl darf man natürlich nicht alle Beamten über einen Kamm scheren,aber hat man jemals schon mal von irgendjemandem gehört :“Hurra,ich muss morgen zum Amt!“?

Wir fassen zusammen:

Wenn ARGE Mitarbeiter alles daran setzen,Hartz4 Anträge gar nicht erst zuzulassen,oder bei bestehenden durch irgendwelche,teils fadenscheinigen Gründen die Hilfe zu kürzen,muss das doch einen Grund haben.Und wofür strengt sich der Mensch an.Natürlich für Geld.Es drängt sich der Gedanke auf,das Provisionen an Sachbearbeiter gezahlt werden,wenn diese so tun,als würden sie aus ihrem Privatvermögen Leistungen an die Empfänger bezahlen,und alles ablehnen und kürzen,wo es nur geht.Ansonsten müsste man sich ja nicht so unbeliebt machen,das man einen Sicherheitsdienst braucht.Desweiteren lässt die Art und Weise der Sachbearbeiter mit den Klienten umzugehen wohl sehr oft zu wünschen übrig.Erstens sollten sich diese Damen und Herren vor Augen halten,das sie ohne ihre Klienten und deren Not arbeitslos wären.Zweitens scheint es auch zu erklären,warum man einen Sicherheitsdienst braucht.Man muss sich ja wohl nicht wundern,wenn man Menschen in ihrer Not auch noch demütigt,irgendwann mal jemand ausflippt.Und das bestimmt nicht,weil er so gut und fair behandelt wurde.Wenn ARGE Mitarbeiter dazu beitragen,Wohnungssuchende in „Ghettos“ am Stadtrand anzusiedeln,kommt man doch auch auf den Gedanken,welche Provisionen und Prämien fliessen da zwischen Behörden und Wohnungseigentümern.Auf das wohl der Menschen wird nicht mehr geachtet.Vielmehr ist es ja wohl von der „Elite“ gewünscht,das „arme Gesindel“,das „Arbeitsvieh“ aus den Städten zu vertreiben.Wir bezahlen die ARGE mit unser aller Steuergeld dafür,das sie ärmere Teile unserer Bevölkerung ausgrenzt.Wenn die ARGE nur Zeitarbeit vermittelt,kommt einem die Idee:Davon profitiert die Zeitarbeitsbranche,also muss auch die ARGE davon profitieren,in Form von Prämien und Provisionen wahrscheinlich.Und nicht nur,damit unsere Regierung sagen kann,wir haben nur 3 Millionen Arbeitslose,was natürlich an Untertreibung nicht zu überbieten ist.Wenn die ARGE junge Mädchen als Bardame in den Puff schicken will,Arbeitswillige an der Suche nach Arbeit hindert,wenn man all das zusammenfasst,bleibt nur noch eine offene Frage :

Warum finanzieren wir mit unserem Steuergeld solche Behörden?

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